Learning By Riding @ GoodSouls / Teil 2

Linachtalsperre

Nach einer kurzen aber dringend notwendigen Aufwärmpause und den Einschreibe-Formalitäten fuhren wir weiter zur nahegelegenen Linachtalsperre, dem ersten Trainingsgelände, wo wir uns erstmal gegenseitig vorstellten. Auf dem Schotterplatz hinter der Staumauer hatte sich -zweiradtechnisch- ein bunter Haufen versammelt. Vom Sporttourer bis zum schweren Adventure-Bike war fast jede Motorrad-Klasse vertreten, um das Fahren auf unbefestigten Grund zu trainieren. Mit den Trainern Frauke, Frank, Marco und Jens von GoodSouls waren wir perfekt aufgestellt, um in Kleingruppen zu üben.

An der Linachtalsperre


Nach den ersten Aufwärmrunden geht es dann an’s Eingemachte: Slalom- und Kreisfahrten, Langsamfahr- und Bremsübungen. Ich (und nicht als einziger) habe viel Spaß an den Trainingseinheiten, vorallem, weil ich Runde für Runde immer mehr Gefühl für das Verhalten des Motorrads bekomme. Insbesondere das Bremsen auf losem Grund ist für mich eine unglaublich vertrauensbildende Erfahrung! ABS am Hinterrad abschalten und dann auf gerader Strecke vorne und hinten den Anker werfen: was schon auf Asphalt Überwindung kostet, scheint auf Schotter ja quasi unmöglich zu sein… Aber weit gefehlt! Dank ABS am Vorderrad, bleibt die Guzzi völlig unbeeindruckt von meinen Spielereien am Bremshebel, egal wie beherzt ich auch zugreife!
Wie schnell die Zeit vergeht, merke ich erst als die Temperatur das andere Extrem erreicht. Die Mittagssonne brennt vom wolkenlosen Himmel herab, und es wird Zeit für eine Mittagspause!
So verlassen wir den Steinbruch und fahren gemeinsam zum Waldgasthof Auerhahn in Unterkirnach, wo wir erstmal die verlorenen Kalorien und Flüssigkeiten nachtanken.

Pulled-Pork Burger am Auerhahn. Genau richtig jetzt.
Die Altvorderen schwärmten vom Zweck dieser Wagen in besseren Zeiten…

Ab in den Sandkasten

Frisch gestärkt fahren wir weiter zur nächsten Location, wo sich der Schwierigkeitsgrad der Übungen im wahrsten Sinne des Wortes um eine Dimension erhöht:

der Muschelkalk-Steinbruch bei Zimmern hat nicht nur eine völlig anderen Bodenbeschaffenheit, sondern auch Abraumhalden, unterschiedlicher Höhen, deren Überquerung uns als Option angeboten wird! Ich bin erst zögerlich, als aber einige Kollegen aus der Sporttourer-Fraktion ernstes Interesse bekunden, macht mir das Mut für später!
Zunächst gilt es aber das Gelände kennenzulernen. Auf einem Rundkurs absolvieren wir ähnliche Aufgaben, wie schon am Morgen, und ich merke, dass ich mich bereits viel sicherer fühle. Das hilft mir jetzt bei den Spurrillen der schweren Baumaschinen, die zwischen den Stationen immer wieder überquert werden müssen! Mit etwas mehr Energie im System stelle ich fest, dass träge Masse auch ihr Gutes hat: das Motorrad holpert einfach über die Rillen hinweg, ohne die Fahrtrichtung oder Neigung wesentlich zu verändern (Bremsen sollte man halt nicht).

Lagebesprechung…

Später fängt mich Marco von GoodSouls ab. Er und seine große GS haben offensichtlich irgendeinen secret deal mit dem Universum abgeschlossen, weil -so sieht zumindest aus- mechanische Grundgesetze für die beiden wohl nur eingeschränkt gelten! Er gibt mir weitere Tipps und aus kurzen Zwiegesprächen entwickelt sich eine Art Personal Training im Steinbruch, was mich letztendlich völlig komplikationslos über eine kleinere Abraumhalde führt! Hammer – ich bin selig!

Fazit

Der Tag neigt sich langsam seinem Ende zu, und das ist auch gut so. Denn ich merke, dass ich müde werde und meine Konzentration nachlässt. Zeit um ein Fazit zu ziehen!

Learning By Riding ist perfekt für alle, die üblicherweise auf der Straße unterwegs sind aber erste Erfahrungen im Gelände sammeln wollen, wobei es keine Rolle spielt, ob man mit einem schweren Adventure-Bike teilnimmt oder mit einer Rennmaschine.
Frauke und Ihrem Instruktorenteam von GoodSouls konnte man die Begeisterung für das Motorradfahren und Ausbilden jede Minute anmerken, was sich letztendlich auch auf die ganze Gruppe ausgewirkt hat.
Alles in allem hat mir der Tag Lust auf mehr gemacht, denn er hat mich wieder einmal an eine alte Weisheit erinnert: meistens ist erstmal der Kopf im Weg

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Veröffentlicht in Touren.

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