Learning by Riding @ GoodSouls / Teil I

Tutto Terreno

meine bisherigen Erfahrungen beim Motorradfahren habe ich zum überwiegenden Teil auf Asphalt gemacht. Hin und wieder musste ich die SevenFifty zwar auch über unbefestigte Straßen nötigen, aber so richtig hatten weder sie noch ich Spaß an der Sache gehabt. Sie hatte kein ABS, das hätte helfen können und darüber hinaus auch noch wenig Bodenfreiheit.
So habe ich ihr die vier verchromten und vor allem ungeschützten Auspuffrohre verdengelt und sie hat mich dafür regelmäßig mit rutschendem Vorderrad überrascht – keine vertrauensbildende Reaktion bei 300kg bewegter Masse (ohne Reisegepäck).
Und so habe ich das Thema Offroad auf meinen Reisen eigentlich eher gemieden und dadurch wahrscheinlich auch einige schöne Strecken und Erlebnisse links liegen lassen.
Mit der Guzzi fühle ich mich da inzwischen schon besser aufgestellt! Und deswegen war für mich klar: das erste Fahrsicherheitstraining mit der Neuen mache ich im Gelände. Was sagt man noch gleich am Comer See über die V85? Tutto Terreno! Na dann los!

Beim Surfen im Netz bin ich über GoodSouls gestolpert, einem Unternehmen im südlichen Schwarzwald, das Eventmanagement rund ums Motorradfahren betreibt, aber auch Touren durch den Schwarzwald und Offroad-Trainings anbietet.
Besonders neugierig hat mich der Kurs „Learning by Riding“ gemacht, der sich an Fahrer richtet, die erste Offroad-Erfahrungen sammeln wollen, üblicherweise aber eher auf Asphalt unterwegs sind – also genau das, was ich brauche!

Ab nach Vöhrenbach

Los ging’s an einem übelst kalten Samstag morgen um 06:30 Uhr bei absolut wolkenfreiem Himmel. Das Thermometer der Guzzi zeigte 5°C ( Ende April !) als ich das Maisenbachtal in Richtung Pforzheim entlang tuckerte, und es wurde mir jetzt schon ungemütlich kühl. Das Navi rief 02:10h bis zum Treffpunkt in Vöhrenbach auf, und ich war mich nicht sicher, ob ich bei der Klamottenwahl nicht doch etwas zu nachlässig war. Meine Hoffnung war ein zweiter Kaffee an der Aral in Höfen, aber mein Kumpel, der dort mit seiner DesertSled schon auf mich wartete, schielte zu recht auf die verbleibende Fahrzeit.
Und so ging es weiter durchs Enztal bis nach Wildbad, wo wir uns während der Durchfahrt durch den Meisterntunnel bei 12°C kurz aufwärmen konnten. In Enzklösterle verliessen wir das Enztal in Richtung B294, die uns mit Tempo bis nach Freudenstadt brachte.
Obwohl wir bereits eine Stunde unterwegs waren, wollte es einfach nicht wärmer werden und als die Temperaturanzeige beim Abstieg ins Kinzigtal hinter Loßburg endgültig auf 0 wechselte, war ich kurz davor, beim nächsten Straßencafé einfach anzuhalten und mich aufzuwärmen.
Doch eine Gelegenheit sollte sich nicht ergeben, und so frierten wir uns weiter durch das sonst so unglaublich fahrenswerte Kinzig- und Schiltachtal.
Erträglich wurden die Temperaturen erst als wir durch das Brigachtal in Richtung Villingen fuhren, ebenfalls ein vollkommen unerwartet schöner Streckenabschnitt: die K5715 schlängelt sich hier eng entlang einer Bahnstrecke, und man hat eigentlich ständig das Gefühl abseits öffentlicher Straßen unterwegs zu sein.

Punkt 08:50 Uhr kamen wir am vereinbarten Treffpunkt an, wo sich schon ein gutes Dutzend andere Teilnehmer auf das Training freuten. Wie es von hier aus weiterging, berichte ich im 2. Teil meines Posts…

Gesamtstrecke: 130.51 km

Veröffentlicht in Touren.

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